Text | Andreas Ittner |
Erarbeitung | Johanna Hitzke, Steffen Wilhelm, Juliane Kolata |
Am 17. September 2023 verlieh das Welterbe-Komitee in Riad dem Jüdischen Viertel in Erfurt den Weltkulturerbetitel. Unser Straßentheater „Erfurt Erbschaften“ ließ bereits im Frühjahr probehalber Stadt und Leute zu einem potentiellen Erhalt des Titels zu Wort kommen.
„Der Welterbetitel für Erfurt? Natürlich ein Grund zu feiern!“- konstatierten so zum Beispiel „unsere“ UNESCO- Sonderbeauftrage oder der Stadtteilbürgermeister, die sich allesamt monatelang dafür eingesetzt hatten.
„Prächtig, fürs Geschäft!“ schwärmten im Chor Stadtführerinnen, Kellnerinnen oder Krämer.
Unsere bestens informierte Archäologin bemerkte, sie hätte schon immer vom traditionsreichen jüdischen Leben in Erfurt gewusst, während das alte Touristenpärchen in unserem „Welterbetestlauf“ von der Geschichtsträchtigkeit Erfurts regelrecht überrascht wurde. Nur die beiden Damen von der Museumsaufsicht in der Alten Synagoge ließen wir ein wenig wettern: „Dass die Leute immer auf den säuberlich geputzten Vitrinen herumtatschen müssen, ist doch nicht zu verstehen.“
17 Jugendliche aus unseren Etüden im Alter von 10 bis 16 Jahren schlüpften in einen bunten Reigen aus Figuren.
Das Für und Wider einer solchen Auszeichnung wurde aus ihren Mündern mal laut, mal leise, mal blitzschnell, mal in genüsslicher Langsamkeit diskutiert. Am 3. Juni feierte das Straßentheater-Ensemble mit Texten rund um das Jüdische Viertel und den Erfurter Weltkulturerbetitel, der Sonne trotzend, eine kraftvolle und heitere Premier.
Weitere Auftritte: 16. Sept. 2023 im Rahmen von “Kultur flaniert”