Regie | Karl-Heinz Krause |
Ausstattung | Susanne Besser |
Das Sturm-und-Drang-Drama “Die Räuber” vollendete Schiller als 20jähriger. Dem achtzehnjährigen Schiller war einst der Stoff der Räuber in Form einer Anekdote in die Hände gefallen und er begann ihn zu dramatisieren. Zwei gegensätzliche Brüder brachte der junge Autor in seinem dramatischen Erstling auf die Bühne:
Den unattraktiven Intriganten Franz Moor und Karl Moor, den Schönheit, natürliche Liebenswürdigkeit und Liebesfähigkeit auszeichnen…
Das Schauspiel ist seit seiner Uraufführung im Jahre 1782 “ein Reißer”!
Prall, voll Emotionen und mitreißender Sprache.
Nach dem Sensationserfolg beginnt der junge Schiller sein Dichterleben mit einer dramatischen Flucht von seinem Regiment an das Mannheimer Hof- und Nationaltheater. Dort fördern ihn der Theaterintendant Freiherr von Dalberg (ein Bruder des Erfurter Statthalters) und seine Geliebte, die in Erfurt geborene junge Aktrice Katharina Baumann.
In der 50. Inszenierung des Erfurter Theaters die SCHOTTE (Regie Karl-Heinz Krause/ Ausstattung: Susanne Besser) wird wieder der Frage nachgegangen: Wie aktuell ist der Stoff für junge Leute heute?
Das Regieteam erzählt in eigener Fassung folgende Fabel:
Ein vermeintlicher Liebesentzug und ein verletztes Freiheitsgefühl stiften Mord und Terror. Liebe wird in Hass verkehrt, Hoffnung mit Zynismus abgegolten. Der Kampf des Bruders mit dem Bruder um Erbe, Macht und Braut kostet das Leben. Der Braut Amalia – zwischen den Brüdern Franz und Karl zitternd – bleibt nichts, als dieser brutalen Gewalt ihre Liebe entgegenzusetzen. Zu wenig, um die Katastrophe aufzuhalten. Dennoch: Aus der wild wuchernden Unvernunft erwächst auch das Ideal von einer besseren Welt.
Fotos: Lutz Edelhoff